7. Von Schätzen

2. Schätze zeigen sich an

22. Ein alter Maurer in Aist sah auf dem Heimweg allabendlich unter einem Hollunderbusch ein geisterhaftes Licht leuchten. Er glaubte, dort müsse ein Schatz vergraben liegen, der nachts im Feuer lodert.
Auch an der Nordseite des Krennmayrhauses bei Naarn tat solch ein Aufleuchten einen Schatz kund.

*23. In Seisenburg hatte ein Graf einen Hund, der ihm besonders lieb war. Als das Tier starb, ließ es der Graf ausweiden und den Balg mit Dukaten füllen und so vergraben. Nach langer Zeit sah der kleine Junge eines Herrschaftsjägers unter Reisig einen Hund liegen, glänzend wie Gold. Der Kleine zog den Großvater zur Stelle, auch der sah von der Ferne den glänzenden Hund, als sie näher kamen, war aber alles verschwunden. Die Stelle, wo ein Schatz vergraben liegt, wird nämlich alle 100 Jahre auf irgend eine Weise bezeichnet.

24. Als das Bergwerk in Steinbach am Attersee schon längst aufgelassen war, ging ein Bauer von Weißenbach heim und sah rings um sein Haus Feuer, als ob alle Stuben brennen täten. Er greinte deshalb seine Leute daheim aus, daß sie im Walde Feuer gemacht hätten. Sie wußten aber nichts davon. Am anderen Tage fand der Bauer nirgends im Gebüsch Brandspuren. Zufällig kam ein alter Knappe vorbei und klärte ihn auf, daß das Silber so geleuchtet hatte. Es hatte nachts gearbeitet.

*25. Als an einem Fronleichnamstag beim Hochamt in Ulrichsberg eben zur Wandlung geläutet wurde, ging ein Wanderer an einer Kreuzsäule vorbei gegen den Lichtenberg. Da entstand ein Sausen und Brausen, ein Kessel voll Gold und Silber fuhr aus der Erde empor, verschwand jedoch sogleich wieder.

*26. An einer Stelle im Baureiterberg bei Aigen im Mühlviertel war ein großer Schatz verborgen. Wenn in Aigen in der Mettennacht das Glöcklein zur Wandlung läutet, kann man ihn heben. Zu Anfang der Neunzigerjahre versuchten es einige Aigner, sie hatten aber kein Glück.