1. Teufelswerk und Teufelsabwehr

b) Teufelsspuk und Teufelsbegegnung

*230. In der Regau stand ein Felberstock, der sich nicht aus dem Boden arbeiten ließ; führte man die Axt gegen ihn, so sprühte Feuer aus ihm. Der Teufel soll dahinter gesteckt sein.

*231. Der Attersee schäumte früher oft auf und warf gewaltige Wellen, ohne daß der leiseste Wind ging. Das machte der Teufel.

232. Ein Fuhrmann fuhr von Weitersfelden nach Liebenau. Die Ketten fielen vom Wagen herunter und wieder hinauf, das ging immer so fort. Und als der Mann dann daheim die Ochsen füttern wollte, öffnete sich die Futtertruhe von selbst. Das dauerte solange, bis die Stelle mit Weihwasser besprengt wurde.

233. Bei einem Kreuz im Kettental lag nachts immer eine feurige Kugel. Das Kreuz wurde verbrannt und an seiner Stelle wuchs über einen Meter hohes Gras. Um Mitternacht kam ein schwarzer Hund und fraß es ab. Alles war Teufelsspuk.

234. In einem Hause bei Mühlbach wurden zwei Knechte, die auf dem Heuboden schliefen, zwischen zwölf und ein Uhr nachts vom Teufel belästigt, der um sie lärmte. Auf den Rat des Pfarrers sprachen sie den Teufel wie alte Bekannte an, er kümmerte sich aber nicht darum. In der nächsten Nacht kam der Pfarrer selbst, richtete aber auch nichts aus. Da nahmen der Pfarrer und die Knechte Holzprügel und schlugen so auf den Teufel los, daß sich sein Kopf spaltete. Aus jedem Stück wurde aber ein Teufel, das ging so fort, bis es ein Uhr schlug. Da verschwanden alle Teufel und seither hatten die Knechte Ruhe.

235. In einer Mühle, die zwei Brüdern gehörte, war es nicht geheuer. Als einmal der ältere Bruder in der Mühle wachte, fielen um Mitternacht Knochen und ein Totenkopf von der Decke und setzten sich von selbst zu einer Teufelsgestalt zusammen. Der Müller mußte mit dem Teufel tanzen, riß ihn aber so herum, daß dieser bald genug hatte. In der zweiten Nacht kamen mehrere Teufel, in der dritten eine ganze Schar. Mit jedem mußte der Müller tanzen, obwohl ihm schon die Glieder schmerzten. Schließlich führten sie ihn zu einer verborgenen Tür und verschwanden. Er fand dahinter einen großen Schatz. Seither war es in der Mühle ruhig.

*236. Im Teufelsgraben bei Leonstein lärmte nachts der Teufel und knallte mit der Peitsche. Späten Wanderern und Fuhrleuten versperrte er den Weg, so daß sie eiligst umkehrten; wer den Teufel aber ansprach war ihm rettungslos verfallen.

237. Vom Michl z’ Bachham führte früher ein kleiner Wald gegen Heitzing bei Laakirchen. Dort hörte man den Teufel schelten und schnalzen.

*238. Auf dem Burgstall in Hart im Braunauer Bezirk kann man nachts Scheiter spalten und schelten hören, im Höllgraben bei Lochen neben Holzmachen auch Kegelscheiben.

239. In einem Walde bei Laakirchen hörte ein Mann schnopfen. Er meinte, es sei der Vogelmann und ging dem Geräusche nach. Er konnte aber nichts sehen, denn es war der Teufel.

*240. Eine Sennin auf dem Schafberg hörte öfter unten im Walde den Teufel schreien. Dann wurden stets die „Kasertüren“ geschlossen und es wurde gebetet.

241. An der Grenze der Gemeinden Neumarkt im Mühlviertel und Pernau sind die Reste einer Burg zu sehen, Turndobel geheißen. Beim Reisighacken sahen einst Leute den Teufel mit Sturmgeheul in das Schloß fahren und liefen vor Furcht davon.

*242. Wer sich morgens nicht wäscht, sieht unter Tags den Teufel. Dies widerfuhr einem Bauer, der nach Freistadt Steuer zahlen ging. Als er über einen Bach wollte, lag auf der Steinplatte, die das Brückl bildete der Teufel und rollte seine Pflugradlaugen.

243. In Neukirchen am Wald sahen vor Jahren Leute den Teufel in leibhafter Gestalt. In einem Haus eingefangen, entwich er als Rauchwolke durch den Rauchfang und ließ Schwefelgestank zurück.

243. In Neukirchen am Wald sahen vor Jahren Leute den Teufel in leibhafter Gestalt. In einem Haus eingefangen, entwich er als Rauchwolke durch den Rauchfang und ließ Schwefelgestank zurück.

*244. Einem Bauernburschen, der nachts von Braunau heimging, holte der Leibhaftige, von dem Feuer wegsprang, ein und verschwand dann gegen Haselbach. 

*245. Ein Mädchen bemerkte in der Echtinger Kapelle bei Laufen an der Salzach abends jemanden. Die Gestalt wurde immer größer und furchtbarer und wie das Mädchen einen frommen Spruch rief, funkelten die Augen der unheimlichen Erscheinung wie Feuer, so daß das Mädchen voll Schreck heimlief.

*246. Bei der Kircheneinweihung von St. Laurenz bei Altheim sah der Teufel durch ein Lüftungsloch in die Kirche. Dasselbe wird von Der Kirche St. Veit i. I. erzählt.

247. Beim Alten Dom in Linz begegnete der Teufel einer Klosterfrau. Er wollte aus dem Weg gehen, fand aber keinen Ausgang, als geschwind in den Dom zu springen. Das verursachte einen solchen Luftzug, daß dort bis heute immer der Wind geht.

248. Häufig geht der Teufel als Jäger mit Lodenhut und Spielhahnfeder um. so zeigte er sich in der Ruine Plankenberg nach dem Abendgebetläuten.

249. Dem Bauer z’ Wankham bei Desselbrunn, der nachts heimfuhr, kam der Teufel nach. Der Bauer meinte, es sei der Christ, ein Krämer und Jäger, und hieß ihn aufsitzen. Das tat der Angesprochene sogleich. Dabei bemerkte der Bauer aber den Roßfuß und rief: „Jesus, Maria und Josef!“ Da war der Jäger plötzlich verschwunden. Der Bauer aber war recht „dakemma“.

*250. Einen Bauernburschen, der von Eferding in die Scharten heimging, fragte in Fraham ein hagerer Jäger um den Weg nach Scharten, schloß sich ihm an, sprach aber kein Wort. Der Bursch bemerkte auf einmal, daß der Jäger einen Bocksfuß hatte. Vergeblich suchte er von ihm loszukommen, erst als er in Todesangst innig betete, verschwand der Teufel spurlos im Boden.

*251. Auf der „Hoarn“, einer Waldwiese in der Steyrer Gegend stand vor Zeiten eine Holzhauerhütte, in der es nicht immer ganz ordentlich zuging. Am frühen Morgen ging einst ein Schneider vorbei und sah ein helles Feuer. Beim Herd stand ein Mann mit Ziegenfüßen und war mit Nockenknochen beschäftigt. Der Schneider bekam solchen Schrecken, daß er auf und davon lief, und solange rannte, bis er zusammenbrach. Holzhauer fanden ihn so.

252. Zwischen Hohensteg und Pfahnlmühl an der Waldaist sah ein Fuhrmann nachts den Teufel vor den Pferden hinken. An der Stelle hängt jetzt ein Bild an einem Baum.

253. In Appersberg bei Thening sahen Schulkinder an einem frühen Wintermorgen den Teufel auf einem feurigen Roß dahersprengen, er hatte einen gewöhnlichen und einen Roßfuß. Noch am Nachmittag war die Spur des Pferdes im Schnee sichtbar.

254. Ein Bauer kam in einer Mettennacht auf der Schanz bei Liebenau zu einem Kreuzweg. Da ritt der Teufel auf einem Roß vorbei, das keinen Kopf hatte.

255. In Glashütten bei Liebenau standen einst hinter dem Forsthaus zwei Steine, dort sahen zwei Burschen, die zu ihren Mädchen gingen, den Teufel mit zwei Rossen vorüberfahren. Er schrie fort: „Hitschih, hitschih!“ Noch im Haus hörten die beiden den Teufel schreien. Erst ein Neupriester konnte ihn vertreiben.

*256. Ein Bauer fuhr mit einem großen Fachtl Heu von Ternberg auf der alten Eisenstraße heim. Die Pferde waren müde und es dunkelte schon, so daß er nicht wußte, wie er den steilen Hang unterhalb St. Ulrich hinaufkommen sollte. Da stand plötzlich ein Mann mit zwei Krähen vor ihm und spannte unter dem Gespött des Bauern vor. Aber mit einem scharfen: „Hü! Hü!“ ging es den steinigen Weg hinauf, daß die Räder knirschten und Funken stoben. Oben beim Waldesrand war ein geweihtes Bild, dort verschwand der Mann mit seinen Krähen. Es war der Teufel gewesen.
Die Sage wird auch umgekehrt erzählt, daß ein Bauer mit seinen Ochsen einem unheimlichen Krähengespann Vorspann leisten mußte.

*257. Zu einem Mann, der nachts heimging, gesellte sich ein Sautreiber mit zwölf Schweinen, die fast nicht mehr weiter konnten. Plötzlich sah der Mann, daß der Fremde einen Pferdefuß hatte. Da waren aber auch schon Treiber und Tiere verschwunden. Mehr tot als lebend kam der Mann nach Hause.
Nicht weniger mag ein Bauernbursch erschrocken sein, der nachts plötzlich ein halbes Dutzend Schweine vor sich sah. Es wurden ihrer mehr und die Tiere wurden zusehends größer. Durch Gebet rettete sich der Bursche. Ein andermal sah er zwei Teufelskälber vor sich, die immer größer wurden und erst bei seinem Gebet verschwanden.

259. In einem Bauernhaus blieb die Bäuerin in der Mettennacht bei ihrem kleinen Kind daheim. Die Mutter betete den Rosenkranz und ging dann in die Küche um einzuheizen. Als sie in die Stube zurückkam, sagte das Kind: „Beim Fenster hab ich was gesehen!“ Die Mutter blickte hin, draußen stand eine Gestalt und schaute zum Fenster herein. Die Mutter bekreuzigte sich und sprengte Weihwasser gegen die Erscheinung, da war sie verschwunden. Es soll der Teufel gewesen sein.

260. In einer stürmischen Mettennacht war in einer Mühle die älteste Tochter allein daheim geblieben und strickte. Ein Jäger klopfte, trat ein und bat, rasten zu dürfen. Das Mädchen führte ihn in die Stube zum Tisch und der Jäger begann ein lebhaftes Gespräch. Als dem Mädchen der Wollknäuel unter den Tisch fiel, zog der Fremde zwar rasch den Fuß zurück, das Mädchen hatte aber doch am Pferdehuf den Teufel erkannt. Sie sah entsetzt auf ihn und sprach den Namen Jesu aus. Der Teufel sprang auf, richtete die geballte Faust gegen das Kreuz im Herrgottswinkel und verschwand.

261. Bei einem Bauern in Kimpling waren mehrere Mannerleut im Heimgarten. Ein Mädchen, dem die Nadel unter den Tisch fiel, sah, daß einer einen Ziegenfuß hatte. Sie eilte hinaus und sagte es dem Bauern, inzwischen war der Teufel auch schon verschwunden.

*262. Oft zeigte sich der Teufel in Gestalt eines Hasen. Bei der Windsbraut ist er immer als Hase sichtbar oder unsichtbar dabei.

263. Bei der Jankaskirche schoß ein Jäger auf einen Hasen, der wurde größer und größer, stieg auf die Felsen und verschwand. Der Jäger fand dort eine mit Gold gefüllte Schüssel. Der Teufel hatte sie zurückgelassen.

264. In der Froschlacke bei Naarn hielt sich der Teufel in Gestalt eines Frosches auf, bespritzte die Vorübergehenden und spie oft so viel Wasser auf die Straße, daß niemand gehen konnte.

265. Ein Bauer ging von Laakirchen nach Lindach heim. Im Hohlweg von Stötten versperrten ihm zwei große Hunde den Weg. Er kehrte um und ging die Straße über den Fraunberg. Oben beim Kreuz bei der Wegteilung standen aber wieder die beiden schrecklichen Hunde. Da schlug die Turmuhr in Laakirchen Mitternacht und die Teufelshunde waren verschwunden.

266. Auch einem Fleischhauer bei Lichtenau bei Freistadt lief abends immer bis zum Kreuzstöckl beim Ortseingang ein schwarzer Hund voran.

267. Ebenso lief einem Mann, der nachts von St. Georgen am Wald heimging, ein Hund nach, dem Feuer aus Maul und Augen sprang. Der Mann fürchtete sich, es geschah ihm aber nichts. Nach einer Weil verschwand der Hund.
Dasselbe Erlebnis hatten Leute, die nachts durch das Hagenreut zwischen Franking und Haigermoos gingen.
Überhaupt erschien früher der Teufel gern in Hundegestalt. Solch ein Teufelshund wurde beim Teufelsbrunnen bei Pockelshub zwischen Braunau und Überackern gesehen.

268. Unterhalb des Reitnerbauern im Ramingtal kreuzen drei Wege, dort steht das hölzerne Reitnerkreuz. Am Heimweg von Kleinraming nach Unterwald kamen einmal nachts Bauern vorüber. Da sprang ein schwarzer Hund mit feurigen Augen auf sie zu, wurde immer größer, verschwand aber plötzlich wieder. Es war der Teufel gewesen.

269. Wenn man sich vor dem Teufelsgetier nicht fürchtete konnte es einem nicht an. So begegnete einmal der Reintalerin und ihrer Schwester, als sie zur Rorate nach Taiskirchen gingen, im Walde ein schwarzer Hund mit glühenden Augen. Sie fürchteten sich nicht und so konnte er ihnen nicht an. An der Stelle steht seither ein Kreuz.

270. Bei Seewalchen ging ein Bauer um Mitternacht durch den Wald und sah plötzlich einen großen grauschwarzen Hund lautlos neben sich hertraben. Er wagte es nicht, ihn zu verscheuchen und begann, um den Teufel nicht zu reizen, ganz leise zu beten. Am Rande des Gehölzes war der Hund spurlos verschwunden.

*271. Eine leichtsinnige Bauerndirne ging an einem Samstagabend nach dem Gebetläuten von Hinternebelberg nach Heinrichsberg. Vor dem Dorf war plötzlich ein großer schwarzer Hund vor ihr. Voll Schreck kehrte sie um, um heimzueilen. Wieder aber stand der Hund vor ihr. Sie rief den Namen Gottes und der Hund war verschwunden. Von da an ging sie nie mehr nach dem Aveläuten nach Heinrichsberg.

272. Ein Mann wettete um 100 Gulden, daß er den Teufel nicht fürchte und sich zu jeder Zeit furchtlos durch den Wald wage. Nun mußte er durch einen großen Wald. Es war schon Mitternacht. Plötzlich hatte er lauter schwarze Hunde hinter sich und suchte sie ganz vergebens zu verjagen. Er rannte, was er konnte und stürzte daheim ohnmächtig nieder. Die Wette hatte er verloren.

273. Einem Mann liefen zwischen Mauthausen und Au drei Hunde nach. Er warf ihnen einen Stein nach, da waren es vier Hunde. Beim nächsten Wurf fünf, jetzt ließ er es bleiben. Die Hunde verfolgten ihn bis zum Heigelwirtshaus, hier verschwanden sie.

274. Am Nikolaustag ging ein Mann durch die Klammleiten bei Königswiesen auf die Haid. Bei der Teufelsmühle kam ihm ein großer schwarzer Hund mit feurigen Augen nach und ließ sich nicht verscheuchen. Der Mann begann zu laufen, bei den ersten Häusern der Haid verschwanden die Hunde, die niemand anderer als der Teufel waren.

275. Auf der Teufelswiese bei Oberpuch zeigte sich der Teufel in verschiedenen Gestalten, meist als Hund oder Kater. Kinder sahen beim Schulgehen oft Hörner herausschauen. In der Nacht saß auf der Wiese ein großer, schwarzer Hund auf einer Geldkiste und griff die Vorübergehenden wütend an. Ein Knecht bemerkte einmal in einer Rauhnacht auf der Straße Lichter wandeln und ging ihnen nach, steckte aber bald bis zu den Knien im Sumpf. Auf einem Baum saß ein Kater, der plötzlich ganz glühend wurde und auf den Knecht glühende Kohlen warf. Seither will niemand mehr abends an der Wiese vorbei.

276. Drei Schiffleuten, die alle Abend von Mauthausen aus der Arbeit nach Au gingen, folgte ein schwarzer Hund, der bei der Eisenbahnbrücke stehen blieb. Als die drei nun einmal mit einer Zille hinunterfuhren, sahen sie den Hund an dieser Stelle. Sie erschraken so, daß sie auf Ruder und Steuer vergaßen und zum Hund hinübersahen. Die Zille stieß an, schlug um und die Männer ertranken.

277. Ein Mann ging nachts vom Gasthaus in Reichenstein durch den Wald am Högerlberg heim. Jemand klopfte ihm auf die Schulter er sah aber niemand. Wie er aus dem Walde herauskam, stand ein Mann auf der Straße und grüßte. Als er ihn aber ansprechen wollte, war er verschwunden. Aus dem Walde ließ sich das Brechen von Ästen vernehmen und ein schwarzer Hund mit glühenden Augen zeigte sich.

*278. In der Stoanwand zwischen Julbach und Kollerschlag zeigte sich der Teufel als Wildkatze, die unverwundbar war.

279. Wo heute das Kreuzstöckl beim Wirrer bei Königswiesen steht, erschien den Leuten, die nachts vorbeikamen, eine schwarze Katze und ging vor ihnen her. Seit das Kreuzstöckl gesetzt wurde, zeigte sich die Katze nicht mehr.

*280. Ein Schuhmacher wurde auf dem Heimweg vom Lederkauf von der Nacht überrascht. Eine schwarze Katze schlich sich heran. Als er nach ihr warf, wurde sie immer größer. Furcht packte den Schuster. Zum Glück erblickte er ein Kreuz in der Nähe, eilte hin und tat einen frommen Spruch, da war die Katze verschwunden.

*281. Ähnliches geschah einem Häusler aus Stift am Grenzbach, als er in der Nacht von Hinternebelberg heimging. Bei der Donnerbauerkapelle saß am Feldrain eine schwarze Katze. Er warf nach ihr, da saßen aber drei Katzen dort. Es überlief ihn eiskalt, so schnell er konnte, lief er heim.

282. Zwei Knechte in Naarn, die vom Wirtshaus heimgingen, hörten aus einem Felde Kindergeschrei. Wie sie näher zusahen, saßen zwei schwarze Katzen auf der Straße. Als sie einen Stein hinwarfen, waren es drei Katzen, nach dem nächsten Wurf saßen schon vier und dann fünf dort. Von den Katzen verfolgt, flüchteten die Burschen, bei einer Wegkapelle waren die Teufelstiere verschwunden.

283. Einem Buben aus St. Oswald bei Freistadt sprang im Wald ein schwarzer Stier mit weit heraushängender Zunge und mit feurigem Atem entgegen. Der Knabe lief, was er konnte, heim und verriegelte hinter sich die Hoftüre. Draußen rief eine Stimme: „Du bist mit dem Teufel wettgelaufen, das bringt dir frühen Tod.“

284. Eine Hohlgasse zwischen Fornach und Pöndorf ist ein Teufelsweg, den die Leute nachts mieden. Lieber gingen sie oberhalb des Hohlweges, wenn sie überhaupt vorbei mußten. Dies tat einmal auch eine Näherin und hörte im Hohlweg drunten ebenfalls gehen. Am Ausgang kam dann eine schwarze Geiß mit glühenden Augen daher. Die Näherin schlug das Kreuz, mit einem Knall war die Geiß verschwunden, aber es roch nach Schwefel.

*285. In Moosdorf bei Kirchberg im Innkreis begegneten Bauernburschen nachts beim Fensterlngehen einem schnaubenden Rappen. Das Gehölz, in dem es geschah, wurde von da an ängstlich gemieden. Im unteren Enknachtal gehen ähnliche Sagen.

286. In Staffling bei Naarn rannte ein feuerschnaubendes Roß einem Mann nach. Mit knapper Not konnte er bei einem Türl hineinschlüpfen, sonst wäre er verloren gewesen. Denn das Pferd war der Teufel.

287. Ein Mann, der von Prägarten heimging, fand neben einem Bach ein kleines Pferd liegen; wie er es aufhob, wurde es größer und größer. Er lief davon, das Pferd verfolgte ihn bis zur Haustür. Dort machte es halt. Das Kreuzzeichen hielt es zurück.

288. Ein alter Mann ging um Mitternacht von Hochkreut nach Altmünster. Als er durch einen Hohlweg kam, lag vor ihm plötzlich ein schwarzes Roß quer über den Weg. Erschrocken blieb er stehen, ein schwarzes Roß quer über den Weg. Erschrocken blieb er stehen, bekreuzigte sich und verrichtete ein Stoßgebet. Das Pferd sprang auf, schaute ihn mit feurigen Augen an, aus den Nüstern stieß es dampfendes Feuer, dann sauste es windschnell davon. Der Mann zitterte am ganzen Körper und wagte sich weder vor noch zurück. In der Tasche hatte er ein Stück geweihtes Brot, das aß er und fühlte nun wieder Kraft genug, heimzugehen. Von der Aufregung war er aber am nächsten Tag krank.

*289. Auf dem Wege von Pfaffstätt nach Mattighofen wurde an der Teufelsleiten ein Mann durch einen Wiesbaum aufgehalten, der sich ihm immer in den Weg legte und ihn dann verfolgte. Erst bei einer Kapelle endete der Spuk, hinter dem sicher der Teufel steckte.

290. Eine Dirn in Naarn sah einmal abends bei einem Stadl eine feurige Kugel auf der Straße daherrollen, es soll der Teufel gewesen sein.

291. Einem Mann erschien im Walde bei Taiskirchen der Teufel in Gestalt eines brennenden Bettes. Er warf einen Rosenkranz auf das Bett, da war der Spuk verschwunden. An der Stelle wurde ein Kreuzbild, das die Begegnung darstellte, angebracht. Heute steht ein Christusbild dort.