1. Von Orten und Sachen

1. Gründungen und Stiftungen auf himmlische Weisung

b) Baustoff vertragen

20. Die Kirche von Rohrbach war beim Deweil zwischen Rohrbach und Gollner geplant; weil man morgens das „Zeug“ aber immer wieder an der jetzigen Stelle der Kirche fand, baute man sie schließlich dahin.

*21. Die Pfarrkirche von Peilstein wurde zuerst auf dem Bergrücken zwischen Kirchbach und Marktschlag zu bauen begonnen. In der Nacht brachten aber unsichtbare Hände das Baumaterial an den Platz, wo die Kirche jetzt steht, daher baute man dort weiter.

22. Die Grünbacher wollten ihre Kirche jenseits des Lichtenauerberges erbauen, am Morgen lag aber Baumaterial an der jetzigen Stelle der Kirche.
Genau so ging es den Leuten in St. Oswald bei Freistadt, sie hatten die Kirche dorthin bauen wollen, wo jetzt das Zeughaus der Feuerwehr steht.

23. Die Kirche von Haigermoos sollte in der Nähe der Ortschaft Aich erbaut werden. Der Platz heißt noch Kirchloh. Die Attnanger Kirche wurde beim Höribachl begonnen. In Steinerkirchen am Innbach wollte man dort bauen, wo heute die Kapelle in der Ortschaft Gähhäusel steht.
In allen drei Orten wurde aber nächtlicherweile aller Baustoff geheimnisvoll an den Platz vertragen, wo man dann, den Willen Gottes erkennend, die Kirche errichtete.

24. Als Taufkirchen an der Pram eine Kirche bekommen sollte, begann man sie dort zu bauen, wo heute das Dorf Laufenbach steht. Unsichtbare Hände brachen aber über Nacht die angefangene Mauer ab und brachten sie an die jetzige Stelle der Pfarrkirche. Man sah den höheren Willen und baute dort weiter.
Ebenso erging es den Diersbachern, die ihre Pfarrkirche beim Preußen, nach einer anderen Angabe beim Ebner errichten wollten.

25. Die Kirche von Helfenberg war dort geplant, wo jetzt auf der Höhe die große Linde steht. Jedesmal wenn aber die Steine und Hölzer zum Bau zusammengebracht waren, rutschten sie über Nacht den Hügel hinab, so wußte man, wohin man die Kirche nach Gottes Willen bauen sollte.

26. Die Kirche von Kefermarkt wollte man an der Stelle errichten, wo jetzt die Pestsäule neben der Straße nach Weinberg steht. Weil aber die Mauern über Nacht wunderbarerweise an den jetzigen Kirchenplatz kamen, baute man sie dahin.

27. Die Kirche zu Grünau sollte dort gebaut werden, wo jetzt die Moarkapelle steht. Über Nach fanden sich aber die Steine und aller sonstiger Baustoff ein halbe Stunde im Süden beim Kesselboden. Dorthin baute man auch wirklich die Kirche. Es heißt aber auch, daß der Teufel das Material verschleppt hatte.

28. Die Pfarrkirche von Eberstallzell ist eine alte Ulrichskirche; man wollte sie mitten in der Pfarre in Eberstall bauen und führte das Baumaterial dorthin zusammen, am nächsten Morgen war es aber in Zell. Da sich dies mehrmals wiederholte, wurde die Kirche dahin gebaut.

*29. Die Kirche in St. Pantaleon sollte in Ort Reith bei Wildshut erbaut werden. Weil aber das über Tag herbeigeführte Baumaterial am Morgen immer wieder am jetzigen Platz der Kirche lag, gehorchte man Gottes sichtlichem Willen. Bei Reith sollen sich aber noch Spuren von Mauerwerk finden. Es heißt dort „Die heilige Stätte“.

30. Ein frommer Mann wollte am Kasberg ein Kirchlein erbauen, damit es weit ins Alpenvorland hinausschaue. Die Maurer arbeiteten schon rüstig, aber über Nacht waren die Baustoffe verschwunden und fanden sich weit drüben in einer gerodeten Waldsenke. Als sich dies dreimal wiederholte, erkannte der Stifter den Willen Gottes und ließ das Kirchlein Heinbuch, oder wie es später hieß, „Heinbach“ erstehen. Ein Kreuz bezeichnet auf dem Kasberg die Stelle, wo das Kirchlein hätte hinkommen sollen.

31. Die Kirche von Gaspoltshofen wurde dort begonnen, wo jetzt noch die Felder „Kirafor“ heißen. Das vollendete Mauerwerk wurde immer wieder über Nacht zur jetzigen Kirchenstelle gebracht, so daß man dann dort weiterbaute. Vor 30 Jahren soll man auf den Kiraforfeldern Maurerwerkzeug gefunden haben.

*32. Auch die Kirche von St. Oswald bei Freistadt war an anderer Stelle geplant, aber die zusammengeführten Steine kamen nächtlich auf wunderbare Weise auf den jetzigen Platz der Kirche.

*33. Dasselbe geschah in Oberneukirchen, in Sierning und Sankt Marienkirchen bei Schärding, in Heiligenberg bei Peuerbach und in St. Radegund.

*34. Als die ersten Bewohner die Gegend von St. Willibald urbar gemacht hatten, führten sie aus ihren Steinbrüchen am Antlangerberg Bausteine in die Ebene, um beim jetzigen Dorf Antlangkirchen eine Kirche zu bauen. Über Nacht fand man aber alles Baumaterial dort, wo jetzt die Kirche von St. Jakob steht. Die Bauern glaubten, mutwillige Menschen hätten dies getan, ließen sich nicht abhalten und schleppten auch am zweiten und dritten Tag Steine zusammen. Wieder verschwanden sie ganz unerklärlich, während der Steinhaufen zu St. Jakob immer größer wurde. Dahin wurde nun auch das Kirchlein gebaut. Es hielt sich durch viele Stürme der Zeiten. Nach Jahrhunderten wurde es aber geschlossen und einem Zimmermann verkauft. Er sollte es in ein Wohnhaus umgestalten, verunglückte aber dabei tödlich bei einem Sturz vom Dach. Man sah darin eine Strafe Gottes. Das Kirchlein war gerettet, ein reicher Bauer kaufte es 1787 und ließ es wieder herstellen.

35. Die Kirche von Taiskirchen war auf dem Wimmerhügel geplant, dort wo jetzt die Wimmerkapelle steht. Am Morgen waren aber die Grundfesten verschwunden und in eine Mulde verschleppt. Weil dies dreimal geschah, baute man die Kirche dahin.
Nachbarn wollten die neue Kirche ansehen, weil aber Nebel eingefallen war, suchten sie das Gelände mit Stangen ab. Endlich stieß einer auf die Kirche und rief: „Då is d’Kirchn“. Davon stammt der Name Taiskirchen.
Nach einer anderen Erzählung tat derjenige, der beim Suchen nach der Grundfesten auf sie stieß, diesen Ausruf.
Nach einer weiteren Überlieferung sollen die Glocken der Kirche mehrmals vom ursprünglichen Bauplatz auf dem Wimmerhügel eigenmächtig auf den jetzigen Standplatz der Kirche gewandert sein.

36. Das Kirchlein auf dem St. Magdalenaberg bei Bad Schallerbach wollte man ursprünglich drunten auf der Eferdinger Leiten erbauen. Aber immer wieder war am Morgen der bisher gebaute Teil auf der Höhe des Berges. Nach einer anderen Sage ließ die Schloßfrau zu Tegernbach ihr Taschentuch im Winde fliegen, um die Baustelle des Kirchleins festzustellen.
Auf der Höhe, wo jetzt das Kirchlein steht, soll schon der hl. Severin gepredigt haben.

37. Für die Ottnanger Kirche lagen Ziegel und Bauholz schon in Bergern bei Bruckmühl bereit, immer wieder brachte aber ein Engel nachts das Baumaterial an eine andere Stelle. Man gehorchte dem Zeichen des Himmels und baute die Kirche dorthin, wo sie jetzt steht.

38. Auch in Hainbach bei Niederthalheim vertrugen Engel allen Baustoff an die gottgewollte Stelle, bis man den Bau dort aufführte. Die Kirche wurde eine gesuchte Wallfahrt.

39. Die Bewohner von Kemating bei Seewalchen planten eine Kirche auf dem Hausberg, ungefähr dort, wo jetzt die Ortschaft Wiespoint liegt. Sie schleppten eifrig Baumaterial zusammen, in der Nacht trugen es Engelshände an den heutigen Platz der Kirche. Als die Kematinger am Morgen verwundert sahen, daß das Baumaterial vertragen war, brachten sie es an den Bauplatz zurück. Als sich in der zweiten Nacht der Vorgang wiederholte, erkannten sie aber den höheren Willen.

40. Auf dem gewaltigen Felsen, der die Teufelskirche heißt, wollten die bekehrten Einwohner eine Kirche bauen. Immer wieder zerstörte aber der Teufel das Werk und Engel trugen das Baumaterial an die Stelle, wo jetzt die Kirche von Pfarrkirchen i. M. steht. Nun baute man dort das Gotteshaus, acht Engel, die das Gewölbe tragen, erinnern an die wundersame Begebenheit.

41. Die Kirche von Steinbach am Attersee war zunächst auf dem Kreuzbühel, der eine halbe Viertelstunde bergauf liegt, gedacht. Nacht trugen aber Vögel  -  es sollen Krähen oder Schwalben gewesen sein  -  die Hackscharten an die Stelle, wo die Kirche nun steht, und bezeichneten so den von Gott gewünschten Bauplatz. Die Kirche wurde nun dort erbaut.

*42. Die Kirche von Dimbach begann man am Gruberberg. Über Nach trug aber eine Taube die Abfallspäne nach dem Platz, wo jetzt die Kirche steht. Und als man in der dritten Nacht Maria selbst inmitten der Späne sah, erfüllte man den höheren Willen und baute die Kirche an die heutige Stelle.

43. Die Kirche von St. Thomas wollten die Leute zuerst im Minifeld erbauen. Ein Zimmermann hackte sich dabei in den Fuß, so daß die Späne, auf denen er stand, blutbefleckt wurden. Als die Leute am nächsten Tag wieder an die Arbeit gingen, sahen sie Vögel, die mit den blutigen Spänen davonflogen. Dies galt als Zeichen des Himmels und die Kirche wurde dort erbaut, wohin die Vögel die Späne trugen, auf dem Blasenstein.
Dieselbe Sage geht von der Kirche in Tarsdorf.

44. Der ursprüngliche Bauplatz der Kirche von Hirschbach war beim heutigen Franzlbauerngut. Zwei Tauben vertrugen aber die Holzabfälle an eine andere Stelle und legten sie in Kreuzform. So erkannte man den richtigen Bauplatz. Zur Erinnerung wurden an der südlichen Kirchenuhr zwei Tauben gemalt.