Stiftung des Klosters Reichersberg

Die große und starke Burg des Grafen Reicherius (Richer) aus dem mächtigen Geschlecht der Grafen von Plain wurde der Sage nach um das Jahr 950 zum Schutze gegen die Einfälle der Ungarn erbaut.

Graf Wernher (Werner) aus diesem Geschlecht hatte einen einzigen Sohn, Gebhard, den Erben seiner großen Besitzungen.

Wie die Sage berichtet, fiel Gebhard einst von den Mauern der benachbarten Burg Stein, deren Standort aber nicht mehr genau bekannt ist, in den Innfluss und ertrank in den Fluten desselben. Da sich die Verwandten des nun kinderlosen Grafen schon bei dessen Lebzeiten um das Erbe stritten, so beschloss derselbe mit Zustimmung seiner Gemahlin Dietburga, einer Schwester des Erzbischofs Gebhard von Salzburg, nach Gott den Erzengel Michael zum Erben seiner Güter einzusetzen und seine Burg in ein Kloster umzuwandeln.*) Er ließ nun die festen Burgmauern niederreißen, und stattete das neue Kloster, welches nun Reichersberg hieß, mit vielen Gütern aus und übergab es den Chorherrn nach der Regel des heiligen Augustin.

*)historisch



aus "Oberösterreichische Volks – Sagen"
gesammelt von Kajetan Alois Gloning
III. Legenden und fromme Sagen