Falkenstein
Ein Besitzer des Schlosses Peilstein (von diesem Schloss finden sich in einer Entfernung von circa _Kilometer von Falkenstein noch Mauerreste) war ein großer Liebhaber der Jagd nach Falken. Eines Tages übergab er seinen Lieblingsfalken einem seiner Diener, dem er besonders viel Vertrauen schenkte, zur Obhut. Doch trotz der großen Vorsicht und sorgfältigsten Überwachung entflog der Falke.
Darüber erzürnte der Herr so, dass er dem Diener mit dem Tode drohte, wenn innerhalb drei Tagen der Vogel nicht zum Vorscheine komme.
Die ganze Dienerschaft des Schlosses ging in den Wald, den vermissten Falken aufzusuchen. Ralf, der Sohn des alten Dieners Kurt, tat beim Weggehen den Ausspruch: „Entweder komme ich mit dem Falken oder - - nie wieder!“
Drei Tage blieb alles Suchen vergebens. Endlich am vierten Tage erschien Ralf, voll Freuden den entwichenen Falken in seinen Händen haltend.
Er hatte ihn auf einem Felsen, der die Form dreier übereinander gelegter Würfel hatte (die man jetzt noch sehen kann), getroffen.
Auf diesen Felsen ließ nun der Besitzer von Peilstein eine feste Burg bauen, nannte sie Falkenstein, bezog sie und gab die bis jetzt bewohnte Burg dem Verfalle preis.
Um das Jahr 1140 kommt Falkenstein schon urkundlich vor. Das Geschlecht der Grafen von Peilstein erlosch im 13. Jahrhundert, nach ihnen kam Falkenstein an die Herren von Oberheim. Am Ende des 15. Jahrhunderts stand Falkenstein unter diesem Hause im Rufe, ein arges Raubnest zu sein.
aus "Oberösterreichische Volks – Sagen"
gesammelt von Kajetan Alois Gloning
V. Romantische Sagen (Sagen verschiedenen Inhaltes)