Der Teufelshuf (Enns)

Autor: Rafael Haslauer
Artikel aus "Tips Enns", 50. Wo. 2015

Märchenhaft - Die vielen Sagen rund um Enns

Der Stein mit dem Teufelstritt
Der Stein mit dem Teufelstritt. Foto: R. Haslauer

Die älteste Stadt Österreichs hat kulturell wie auch geschichtlich viel zu bieten. Aus diesem Grund startet Tips eine Reihe unter dem Namen „Sagenhaftes Enns", in der alle zwei Wochen eine Ennser Sage vorgestellt wird, um die Hintergründe zu erörtern.

Sagen sind Märchen oder Legenden, die über die Zeit, hauptsächlich durch mündliche Überlieferungen, am Leben gehalten wurden und vor allem in früheren Zeiten den Eindruck vermittelten, als handle es sich um wahre Begebenheiten. Bis heute sind viele dieser Sagen bekannt und werden, beispielsweise im Zuge von Stadtführungen, nach wie vor weiter verbreitet.

Die erste Sage der Reihe „Sagenhaftes Enns" ist der sogenannte „Teufelshuf". Dort, wo Fürstengasse und Basteigasse zusammenlaufen und der steile Berg in das Reintal hinabführt, ist heute noch der Spurstein zu finden, auf dem der Sage nach der Teufel höchstpersönlich mit seinem Pferd ausrutschte und dort seinen Abdruck hinterließ, der bis heute sichtbar ist.

Die Sage

einst lebte in Enns ein Wüstling

„Der Teufelshuf ist ein Spurstein neben der Mauer des Auersperg'schen Schlosses. Einst lebte in Enns ein Wüstling, der sich nachts hinausschlich, um seine Untaten ungestört verüben zu können. Der Teufel sah ihn bereits als gute Beute, sollte er ihn nach den letzten Tönen der Abendglocke außerhalb der Stadt ertappen können. Um ihn zu fangen, lauerte der Teufel zu Pferd in einem Hinterhalt auf ihn. Der Teufel dürfte sich aber nicht vorsichtig genug verborgen haben. Denn der Lüsterne gewahrte bei seinem nächtlichen Streifzug die feurigen Augen des Teufels, ergriff die Flucht und kam noch vor dem letzten Schlag der Abendglocke durch das Türlein in die Stadt. Der Teufel aber rutschte mit seinem Pferd auf einem Stein aus, auf dem seither ein Teufelshuf oder Teufelstritt zu sehen ist", so der Inhalt der Sage, der auch auf der Homepage der Tourismus und Stadtmarketing GmbH nachzulesen ist.

Hintergründe

„Sagen sind im Grunde heitere oder traurige, meist ermahnende Geschichten mit einem tieferen Hintergrund und wahrem Kern", so Stadtführer Martin Höffle. „Früher konnten nicht alle Menschen lesen und schreiben, wodurch diese Geschichten mündlich verbreitet wurden und beinahe wie ein .Nachrichtendienst' funktionierten. Die Kinder zu ermahnen, sich nach Mitternacht nicht außerhalb der Stadt aufzuhalten, war eine der Kernaussagen der 'Teufelshuf-Sage'", so Höffle.


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aus der Reihe "Sagenhaftes Enns" von Rafael Haslauer.